Auswirkungen auf die Quartiere und die Stadt während der Bauarbeiten

So schön und so klein, wie die Bauherrschaft das Portal aufzeigt, kann es gar nicht gebaut werden.

Es sind Vorschriften wie Einfahrtsradien und Sichtwinkel zu berücksichtigen, deshalb muss ein grosser Voreinschnitt gemacht werden, nur schon um Platz für die Ventilationsanlagen und weitere Installationen zu schaffen. Der anstehende Felsen darf nicht gesprengt werden und muss mit Hilfe eines hydraulischen 25- Tonnen-Baggers mit schwerem Abbauhammer im Freien von oben nach unten abgebaut werden. Dies verursacht während schätzungsweise 3 bis 4 Monaten einen intensiven Lärm.

Bildquelle: www.museggparking.ch / Bildkommentar: Jonas Raeber, Luzern
Abbauhammer in Aktion (links) und Portalsicherung (rechts)

Danach muss während 1 bis 2 Monaten zur Sicherung das Portalbauwerk erstellt werden, bevor mit den eigentlichen Ausbrucharbeiten begonnen werden kann. Anschliessend wird dann während 16 Std. pro Tag das heulende Geräusch des Ventilators zu hören sein. In den Portalbereich gehören auch Hochspannungsleitungen mit Transformator, eine Pneuwaschanlage, Zu- und Ableitungen von Brauch- und Abwasser mit dazugehörenden Absetzbecken (min. 45 m3) sowie eine Entstaubungsanlage.

Bauverkehr

Erst dann kann man, sofern die Parkhausbauer bei ihrer Aussage betreffend eines schonenden Ausbruchs bleiben, mit dem eigentlichen Vortrieb beginnen: Das bedeutet einen Abtransport von ungefähr 500‘000 Tonnen Felsausbruch, d.h. während 3 bis 4 Jahren mindestens 25‘000 Fuhren per 3-Achser hin und 25‘000 Fuhren zurück in eine bisher unbekannte Deponie und dazu erst noch tägliche Zulieferungen von Baumaterialien, Maschinen, Geräten, usw., sowie den restlichen Baustellenverkehr via die ganze Stadt. Bis anhin waren die Angaben zur Dauer der Bauarbeiten unterschiedlich: zuerst sprach die Bauherrschaft von 6 bis 8 Jahren, dann Anfang 2016 nennen sie noch 4 Jahre Bauarbeiten (2018 bis 2022). Aber wenn wir die Menge des auszubrechenden Felsens anschauen, dürfte dieser Ausbruch wohl alleine 4 Jahre dauern.

Installationsplatz

Eine so grosse Baustelle braucht einen Installationsplatz vor Ort. Wo sich dieser befinden soll, ist unklar. Klar ist, dass er viel Platz braucht und auf ebener Erde zu stehen kommen muss. Hierauf sollen sich die Betonanlage mit Silos, Hebezug für Auf- und Ablad, Kompressoren, Betankungsanlagen, Werkstätten für den Unterhalt, evtl. Container für Sprengmittel, Kleingeräte, Stromkabel, Lutten für die Ventilation, Materialien wie Einbaubögen u.v.m. befinden. Dazu kommen ca. 400 m2 Fläche für Schlaf-, Aufenthalts- und Sanitäts-Container und in der gleichen Grösse Büros für BU, BL inklusive Sitzungszimmer, Abstellplätze für Ausbruchgeräte und Baustellenfahrzeuge etc. ohne den Bedarf für die späteren Hochbauarbeiten mit aufzuzählen.

Zwischen Installationsplatz und Baustelle findet ein intensiver Verkehr statt. Wir dürfen nur raten, wo dieser Platz zu stehen kommen könnte, direkt vor dem geplanten Portal ist die Fläche auf jeden Fall zu klein.

Die Ausbrucharbeiten

Da zwei Cars aneinander vorbei müssten, darf das Loch auch nicht zu klein sein. Bilder: Jim Binnenkade, Tunnelbau in Aarau
Zwei Varianten Stossenabbau; links mit Sprenungen und rechts mit Abbauhammer
Zwei Varianten Stossenabbau; links mit Sprenungen und rechts mit Abbauhammer

Ein Projekt in Entwicklung

Natürlich wird sich das Projekt noch mehrfach ändern, darauf verweist die Bauherrschaft immer wieder und versucht damit Kritik an ihrem Projekt zu kontern: Doch unsere Kritik macht sich nicht an den Einzelheiten des Projekts fest, sondern an der gesamten, völlig falschen Idee des Projekts.

Ein weiteres Parkhaus in der Stadt wird nicht gebraucht und wäre unter dem Musegghügel am falschen Platz. Es widerspricht der Mobilitätsstrategie der Stadt, wäre eine Katastrophe für die Verkehrssituation in der Stadt und: Solch aufwendige Bauarbeiten sind in Wohnquartieren über solch lange Zeitdauern nicht vertretbar.